Gedicht zum Umzug von einem Freund
Die Römische Villa, villa urbana
Einst ein Gebäude außerhalb der Stadtmauern
Ein Landsitz gar wohl, der ermöglichte
Die schnelle persönliche Rückkehr
Ins politische und gesellschaftliche Leben
Der Urbs
Man nennt ihn den ersten Patrizier
Scipio Africanus, der Verdiente
Da Karthago er dem Erdboden gleich gemacht
Mit ihm die villa urbana erwuchs zum Refugium
Weit weg von den öffentlichen Verpflichtungen
Um zu fröhnen griechisch geprägter Kultur
Und dem Lebensstil des Hellenismus
In der Folge vermehrt gar für die Genießer
Ein Lebensbereich des otium, der schöpferischen Muße
Die zu pflegen als Gegenpol zum ungeliebten negotium
Einem von Verantwortlichkeiten bestimmten Alltag
Dann eine Blütezeit noch um die Zeitenwende
Wem möglich, mehrere Villen eignete der
Entsprechend der Jahreszeit kühlend im Sommer
Die Region, und erwärmend im Winter
Beispielhaft die sprichwörtlichen Gastmähler des Lucullus
Cicero allein waren sieben Villen zugeschrieben
Nobilitas romana, vom Lande zurückgeführt
In die Urbs, die ach dem Brande zu Opfer gefallen
So daß dem Nero Platz genug in Rom
Ausgedehnte Parkanlagen zu kreieren
Um eine domus aurea erbauen zu lassen
Die Verstädterung der villa romana
Unter Domitian erstmals auch als öffentliche Residenz
Der Sprung durch Zeit und Raum
Ist weit nach Hameln
Da Kathrein und Axel ihre villa urbana beziehen
Mögen ihnen im neuen domus aurea
Viel refugium und otium zuteil werden
Auf daß dem Verfasser dieser Zeilen
Dereinst ein lukullisches Gastmahl dort zuteil
(Dietmar J.A. Schulte, Wuppertal)
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