Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steige ab!
Oder: Wie wir versuchen an Zuständen zu klammern und kleben, obwohl sie wenig Zukunft haben.
Im Internet, z.B. Google-Suche, fand ich eine Weisheit, die von den Dakota-Indianer stammen soll und die ich auch gerade so ähnlich in einem Buch gelesen habe, das mir viel Vergnügen bereitet und mir viel Bestätigung für meine alltägliche Arbeit in der Praxis gibt. Sehr empfehlenswert! Es heißt „Digitaler Darwinismus“ (von Ralf T. Kreutzer und Karl-Heinz Land und erschien bei Springer Gabler 2013.)
Worum geht es bei den toten Pferden? – Nun, auf den Punkt gebracht geht es um unnötige Verdrängung. Tun wir ja manchmal alle. Wir schieben wichtige Entscheidungen vor uns her und versuchen uns dies auch noch schön zu reden. Wir finden Ausreden um Veränderungen auszuweichen, die eigentlich völlig irrational sind. Und genau darum geht es. Bestimmt kommt dem ein oder anderen Mitarbeiter, Unternehmer und/oder Manager, aber vor allem auch Politikern das folgende Verhalten bekannt vor. Ich musste jedenfalls sehr, sehr schmunzeln:
- „Man besorgt eine stärkere Peitsche.
- Man wechselt den Reiter.
- Man sagt: “So haben wir das Pferd doch immer geritten. Warum klappt das nicht mehr?”
- Man gründet eine Projektgruppe, um zu analysieren, was mit dem toten Pferd los ist.
- Man besucht anderer Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
- Man erhöht die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
- Man schiebt eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
- Man stellt Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
- Man ändert die Kriterien, die festlegen, wann ein Pferd tot ist.
- Man kauft Leute von außerhalb ein, damit sie das tote Pferd reiten.
- Man schirrt mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
- Man macht eine Studie, um zu sehen, ob das Pferd wirklich tot ist.
- Man kauft etwas, das tote Pferde schneller laufen lässt.
- Man erklärt: “Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch reiten könnte!”
- Man macht zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
- Man richtet eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
- Man überarbeitet die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
- Man erklärt, dass ein Pferd sowieso “besser, schneller und billiger” ist, wenn es tot ist.
- Man strukturiert um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
- Man präsentiert PowerPoint-Folien was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
- Man bringt das tote Pferd unter einem zugkräftigen Namen an die Börse.
- Man stellt fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklärt dies zum Normalzustand.“1
1 zitiert aus: http://peter.baumgartner.name/2007/09/30/wenn-du-entdeckst-dass-du-ein-totes-pferd-reitest-steig-ab/
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